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So optimiert ein Order Management System Ihre Bestände und senkt Ihre Kosten

Ein optimiertes Bestandsmanagement ist für Retailer wichtiger denn je, insbesondere für Omnichannel-Händler. Laut unserer Studie werden 62 % der Kunden zu einem anderen Händler wechseln, wenn ein Produkt im Store ausverkauft ist. Dies hat nicht nur finanzielle und logistische Konsequenzen – auch Marketingteams haben alle Hände voll zu tun, um verlorene Kunden in einem hart umkämpften Markt zurückzugewinnen.

Händler können sich jetzt jedoch auf das Order Management System (OMS) verlassen, um Probleme mit der Produktverfügbarkeit von vornherein zu vermeiden. Diese Software, die auf dem Prinzip der Betsandsvereinheitlichung und der Orchestrierung von Bestellungen basiert, ist die ideale Lösung, um den Bestand zu optimieren und die Kosten zu senken.

Wie können Retailer also das Beste daraus herausholen?

Die größten Herausforderungen im Bestandsmanagement & Kosten

Einzelhändler stehen heutzutage vor großen Herausforderungen: Sie müssen mehrere Verkaufskanäle, Omnichannel-Prozesse, Retouren, unverkaufte Artikel, Auslandsbestellungen und vieles mehr bewältigen. Ganz zu schweigen von den Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf Dienstleistungen wie Click and Collect oder Zustellung am selben Tag, die die Logistikströme weiter verkomplizieren. In diesem Markt kann ein Fehlbestand an allen Fronten kostspielig werden.

Erhebliche finanzielle Auswirkungen

Da sind zum einen die Kosten, die durch Lieferengpässe entstehen. Wenn ein oder mehrere Produkte nicht verfügbar sind, führt dies zu Umsatzeinbußen für das Unternehmen. In der Hochsaison, z. B. an Weihnachten, können die entgangenen Einnahmen beträchtlich sein, insbesondere bei saisongebundenen Unternehmen. Außerdem entstehen in der Regel Kosten für die Entschädigung der betroffenen Bestellungen. In solchen Fällen muss der Händler möglicherweise Bestellungen zurückerstatten oder Rabatte anbieten, um seine Kunden zu entschädigen.

Ein weiteres potenzielles Problem sind Überbestände. Ein schlechtes Produktmanagement bindet Kapital und beansprucht Lagerraum, was zu zusätzlichen Betriebskosten führt.

Die Kundenzufriedenheit steht auf dem Spiel

Die Konsequenzen einer schlechten Lagerverwaltung sind auch indirekt spürbar. Ein Kunde, der nicht kaufen kann, was er möchte, oder der seine Bestellung nicht wie erwartet erhält, gibt dem Händler selten eine zweite Chance. Zum Beispiel hat unser Omnichannel-Barometer ergeben, dass bei Lagerausfällen 44 % der Online-Shopper möglicherweise ihren gesamten Warenkorb aufgeben. Darüber hinaus neigen unzufriedene Käufer dazu, dies durch negative Bewertungen mitzuteilen, die sehr schädlich sein können, da 77 % der Kunden Produktbewertungen lesen, bevor sie einen Kauf tätigen (Quelle).

Eine Frage des Markenimages

In vielen Branchen ist das Markenimage entscheidend, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Wenn wir zum Beispiel den Branchenriesen Amazon nehmen, erklärt sich der Erfolg des E-Commerce-Giganten nicht nur durch den Preis, sondern auch durch seine operative Exzellenz. Probleme mit Lagerbeständen und Logistik schaden eindeutig dem Image des Unternehmens, das viel Zeit und Ressourcen aufwenden muss, um seinen Ruf wiederherzustellen.

OMS: Ein wichtiger Verbündeter für die Bestandsmanagement

Ein Hilfsmittel zur Bestandsvereinheitlichung

Die Bestandsvereinheitlichung gehört zu den Eckpfeilern eines OMS. Durch die Integration in das IT-System des Unternehmens wird ein einheitlicher Überblick über sämtliche verfügbaren Bestände in Lagern, Stores, Filialen, Franchises, Corners, Dropshippern, Lieferanten und mehr geschaffen. Dieser einheitliche Bestand wird anschließend auf allen Verkaufskanälen eines Händlers verfügbar gemacht, einschließlich E-Commerce-Websites, physischen Stores, Marketplaces und so weiter. Diese Arbeitsweise schöpft das gesamte Potenzial einer Omnichannel-Strategie aus und bietet folgende Vorteile:

– Verbesserter Bestandsfluss (weniger Fehlbestände oder Überbestände)

– Umfassende und genaue Transparenz der Lagerbestände

– Operative Flexibilität

– Erhöhte Kundenzufriedenheit

Orchestrierung von Bestellungen: Eine agile Bestandsmanagement-Methode

Unter Order Orchestration versteht man den automatisierten und optimierten Prozess der Bearbeitung und Fertigstellung einer Kundenbestellung unter Berücksichtigung verschiedener Parameter wie Lagerort, Kundennähe, Lieferkosten und Lieferzeiten. Damit soll ein reibungsloses und effizientes Einkaufserlebnis für den Kunden gewährleistet und gleichzeitig die Kosten und Ressourcen des Einzelhändlers optimiert werden.

Wenn Unternehmen häufig über mehrere Vertriebskanäle mit geografisch verteilten Beständen operieren, kann ein OMS mit seinem Orchestrierungsprinzip fundierte Entscheidungen in Echtzeit treffen. Beispielsweise kann ein OMS bei einer Online-Bestellung (gemäß den vom Retailer vordefinierten Regeln) entscheiden, den Artikel aus einem nahegelegenen Store statt aus dem Zentrallager zu versenden.

Eine effiziente Lösung gegen Überbestände

Überbestände sind für viele Retailer ein schwieriges Problem. Es bindet Kapital, verursacht Lagerkosten und zwingt die Unternehmen, Wege zu finden, um ihre Bestände zu verkaufen, z. B. durch den privaten Verkauf in Outlet-Stores. Diese parallelen Kanäle verschlingen Ressourcen und sind nicht immer rentabel. Dank der einheitlichen Echtzeit-Ansicht von Lagerbeständen und Bestellungen ermöglicht ein OMS einen besseren Lagerabbau, indem es den gesamten Produktkatalog für alle Vertriebskanäle zugänglich macht. Kurz gesagt, weniger Überbestände bedeuten mehr Umsatz, höhere Gewinnspannen und eine einfachere Organisation.

Bessere Umsatzprognosen

 Eine der wichtigsten Stärken eines OMS ist dessen Fähigkeit, tiefgreifende Datenanalysen durchzuführen. Es erfasst nicht nur die aktuellen Lagerbestände, sondern untersucht auch Verkaufstrends, Nachfrageprognosen und sogar das Kaufverhalten der Kunden. Diese Informationen sind entscheidend, um den künftigen Bedarf vorauszusehen und die Lagerbestände entsprechend anzupassen.

Mit einem solchen Tool tappen die Unternehmen nicht mehr im Dunkeln. Dank des breiten Spektrums der in Echtzeit erfassten Daten (Kundenverkehr, Lagerbestände, Paketzählungen usw.) kann ein OMS Nachfragespitzen vorhersehen und sicherstellen, dass die Lagerbestände ausreichen, um den Kundenbedarf zu decken. Das Ergebnis: weniger Fehlbestände in Stoßzeiten und weniger Überbestände in ruhigen Zeiten.

Schöpfen Sie mit Ship from Store das volle Potenzial Ihres Stores aus

Ship from Store ist eine innovative „phygitale“ Logistikstrategie, die physische Stores in Mini-Vertriebszentren verwandelt. Dabei wird der verfügbare Bestand des Filialnetzes für den direkten Versand von Online-Bestellungen genutzt. Die Online-Bestellung wird anhand von vordefinierten Zuweisungsregeln einer Gruppe von Stores zugewiesen. Sobald die Bestellung von einem der Stores angenommen wurde, ist sie für die anderen Stores nicht mehr sichtbar.

Mit Ship from Store werden Lieferzeiten verkürzt, die Lagerbestände optimiert und die Kosten im Zusammenhang mit Fehl- oder Überbeständen minimiert. Beispielsweise hat die Imperial-Gruppe durch die Einführung dieses Tools zusätzliche Einnahmen von über 145.000 Euro erzielt. (Siehe Fallstudie.)

Durch die Umgehung von Zentrallagern können mit dieser Methode außerdem die Logistikkosten und der mit den Lieferungen verbundene CO2-Fußabdruck reduziert werden. Für die Kunden bedeutet dies ein besseres Einkaufserlebnis mit kürzeren Lieferzeiten und besserer Produktverfügbarkeit.

Optimiertes Bestell- und Nachschubmanagement

Alles, von einer unerwarteten Nachfrageerhöhung über ein schlechtes Timing bei der Bearbeitung von Kundenbestellungen bis hin zu einem einfachen Lagerfehler, kann zu Fehlbeständen führen, insbesondere bei der Verwaltung zahlreicher Produktreferenzen. Dieses Problem wird durch ein OMS vermieden, indem die Lagerbestände ständig überwacht und automatische Auffüllungen ausgelöst werden, wenn ein bestimmter Schwellenwert unterschritten wird. Durch diese proaktive Verwaltung stellt das OMS sicher, dass die Produkte immer dann verfügbar sind, wenn die Kunden sie benötigen.

Fazit

In einer wettbewerbsintensiven Branche mit immer anspruchsvolleren Kunden ist es für Retailer unabdingbar, sich anzupassen und neu zu erfinden. Dabei erweist sich ein Order Management System (OMS) als unverzichtbare Lösung, um diese Herausforderungen zu meistern. Durch die Zentralisierung und Optimierung des Bestands- und Bestellmanagements garantiert diese Omnichannel-Lösung ein tadelloses Einkaufserlebnis bei gleichzeitiger Kostenkontrolle. Es ist mehr als nur eine Bestandsmanagement-Software; es ist ein strategischer Begleiter, der Retailern hilft, sich in den turbulenten Gewässern des modernen Handels zurechtzufinden.

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